4 Das Reflexivpronomen «oma»

Das Possessivpronomen ausgedrückt durch den Genitiv des Personalpronomens zeigt - wie wir schon in Lektion 2 gesehen haben - den Besitz an.

Ist dagegen das Subjekt des Satzes identisch mit dem Besitzenden wird zusätzlich das Wort oma (eigen) hinter dem Possessivpronomen eingefügt. Es ist in dieser Position nicht veränderlich.

Das Wort oma wird recht häfig gebraucht. Es kann auch benutzt werden, um den Besitz besonders zu betonen. In dieser Position wird es auch dekliniert. Der Plural lautet omad.

Gleichfalls wird oma im Fall der Substantivierung des Possessivpronomens im Deutschen, wenn also das Wort auf das sich der Besitz bezieht, fehlt, verwendet.

Auch hier wird oma dekliniert. Also entsprechend:

5 Kardinalzahlen 10 - 100

(a) Bildung der Zahlen

Genau wie Nomina und Adjektive werden im Estnischen auch die Zahlwörter konjugiert. Man muss also auch für diese Wörter drei Formen lernen.

Deshalb hier nochmals die Zahlwörter von 0 bis 10, jetzt mit Nominativ, Genitiv und Partitiv Singular:

Die Zahlwörter von 11 bis 19 werden gebildet, indem an das Zahlwort für die Einer -teistkümmend angefügt wird. Im Nominativ fällt der Bestandteil -kümmend weg, so dass dann nur -teist hinzukommt. Teist ist die Ordinalzahl für die zwei, bedeutet also zweiter/e/s. Kümmend ist eine alte Partitivform von zehn. Kolmteistkümmend beispielsweise bedeutet also wortwörtlich drei von den zweiten Zehn.

Bei der Deklination dieser Zahlwörter verändert sich im Genitiv und Partitiv sowohl die Einerziffer als auch die Endung -kümmend. In den weiteren Fällen (Kasus) - die wir noch kennenlernen werden - steht dann die Einerziffer immer im Genitiv. Hier in der Übersicht:

Die Zahlwörter von 20 bis 99 werden anders als im Deutschen durch die einfache Reihung von Zehnern und Einern gebildet. Also wäre z.B. 23 mit zwanzig drei zu übersetzen. Zur Bildung der Zehner wird wieder die Endung -kümmend an die Einer angefügt. Sie darf hier nie fortgelassen werden. Hier einige Zahlen zur Auswahl:

(b) Verwendung der Zahlen

Nach den Zahlwörtern ab zwei steht im Estnischen das Nomen nicht im Plural (also zwei Männer oder neun Bücher) sondern im Partitiv Singular. Man sagt kaks meest und üheksa raamatut, wortwörtlich ins Deutsche übersetzt «zwei vom Mann» bzw. «neun vom Buch».

Steht das Zahlwort beim Objekt, so steht das Objekt auch immer im Partitiv Singular. Allerdings verändert sich die Endung des Zahlwortes ggfs. (siehe Lektion 8).

6 Unbestimmte Mengenangaben

Neben den bestimmten Mengenangaben, die durch Zahlen gegeben werden, gibt es auch unbestimmte Mengenangaben. Hier in der Übersicht für zählbare Mengen, nicht zählbare Mengen und zeitliche Angaben, sortiert gemäß des Umfangs.

Stehen die unbestimmten Mengenangaben vor einem Nomen, dann fordern sie Nominativ Plural, Partitiv Plural oder Partitiv Singular. Hier am Beispiel mit dem Wort Auto.

Beachten Sie den Unterschied bei teilbaren Mengen:

Die obigen Formen gelten, falls die unbestimmten Mengenangaben ein Subjket bestimmen.

Die gleichen Formen stehen, falls es sich um ein Totalobjekt handelt.

Bei einem Teilobjekt steht dagegen alles - also auch die unbestimmte Mengenangabe - im Partitiv Plural!

Bei teilbaren Mengen - falls diese das Subjekt bilden - also:

Als Objekt steht ohnehin alles im Partitiv Singular. Andernfalls muss oft ein Partikelverb stehen - hier jooma ära (austrinken) statt jooma (trinken).

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