Arbeitsmethodik

Lernkarteien

(Prototypversion: Funktioniert zur Zeit nur mit IE 5.0 ++)

Jeder Lernstoff ist der Gefahr ausgesetzt im Laufe der Zeit vom Lernenden wieder vergessen zu werden. Je unstrukturierter und unsystematischer der Lernstoff ist, desto stärker und schneller droht das Vergessen. Dies gilt insbesondere beim Vokabellernen. Lernen wir eine Liste von Vokabeln zum ersten Mal und wissen sie alle am Ende der ersten Lernphase, dann bedeutet dies nicht, dass wir sie für immer behalten werden. Prüfen wir nach einer halben Stunde nochmals, haben wir wahrscheinlich schon ca. 50% wieder vergessen. Da nützt es auch nicht, diese erste Lernphase auszudehnen und die Vokabeln nochmals und nochmals zu lernen. Nach einer halben Stunde sind gleichfalls wahrscheinlich ca. 50% wieder vergessen.

Dieses Phänomen des Vergessens von Gelerntem im Zeitverlauf wird Ebbinghaus'sche Vergessenskurve genannt.

Es gibt allerdings Lernstrategien, die diesem Vergessen effektiv entgegenwirken. Eine Methode ist die des systematischen Wiederholens des Lernstoffes in sich immer weiter ausdehnenden Zeitabständen. Die Vergessenskurve wird nach jeder Wiederholung immer flacher, so dass die Zeiträume zwischen den einzelnen Wiederholungen immer größer werden können.

Im Bereich des Vokabellernens wird dieses systematische Wiederholen durch das Arbeiten mit Karteikarten und Lernkarteikästen simuliert.

Dieser Karteikasten lässt sich leicht selbst bauen. Seine Größe passt man dabei der Karteikartengröße an. Wichtig an diesem Lernkarteikasten sind die Unterteilungen in 5 Fächer unterschiedlicher Länge. Das erste Fach (Nr. 1) ist am kleinsten, das letzte Fach (Nr. 5) ist am größten.

Auf jede Karteikarte wird auf die Vorderseite ein deutscher Begriff und auf die Rückseite die fremdsprachliche Entsprechung geschrieben. Dann kommen die neuen Karteikarten ins erste Fach. Jeden Tag nimmt der Lernende alle Karteikarten aus dem ersten Fach, liest das deutsche Wort und versucht die fremdsprachliche Entsprechung aus dem Gedächtnis aufzusagen. Anschließend prüft er durch Herumdrehen der Karteikarte, ob seine Antwort richtig war. Hat der Lernende den Begriff (ganz!) richtig gewusst, kommt die Karteikarte ins zweite Fach, falls nicht, ins erste Fach zurück.

Wenn sich das zweite, etwas größere Fach gefüllt hat, nimmt der Studierende alle Karten aus diesem Fach und prüft seine Kenntnisse auf die gleiche Weise. Weiß er die Vokabel, kommt die Karte ins dritte Fach, weiß er sie nicht, zurück ins erste Fach. Das gleiche geschieht, wenn das dritte Fach voll ist. Da es etwas größer ist als das zweite Fach, dauert es etwas länger bis die Karteikarten aus dem dritten Fach wiederholt werden. Werden sie gewusst, kommen sie ins vierte Fach, falls nicht wieder ins erste! Ist das vierte Fach voll, wird auch dieses geprüft. Zuletzt kommt das fünfte Fach dran. Wird hier eine Vokabel gewusst, kann die Karteikarte vernichtet werden, denn die Vokabel ist dann 5 mal hintereinander in immer längeren Zeitabständen richtig gesagt worden; sie sollte auch weiterhin erinnert werden. Ist sie dagegen nicht richtig behalten worden, muss auch diese Karteikarte wieder ins erste Fach zurück.

Diese Arbeitsmethodik garantiert, dass

Nachteil dieser "realen" Lernkartei ist jedoch, dass die Wiederholungsrate einzelner Vokabeln nicht gezielt gesteuert werden kann. So kann im Falle fast voller dritter, vierter und fünfter Fächer eine einzelne Karte u.U. zu schnell nach oben wandern und aus der Sammlung herausfallen.

Bei Simulationen einer solchen Lernkartei auf dem Computer kann dagegen die Wiederholungsrate jeder einzelnen Vokabel gezielt gesteuert werden. Statt die Karteikarten in Fächern abzulegen, wird bei jeder Vokabel vermerkt, wann sie zum letzten Mal richtig erkannt wurde und zu welchem Datum sie zum nächsten Mal geprüft werden sollte. Auch hierbei sind 5 Stufen vorgesehen.

Da es sich bei dieser Computer-Lernkartei um eine clientenbasierte Internet-Anwendung handelt, können diese Informationen nicht auf dem Server gespeichert werden. Die einzige Möglichkeit besteht darin, die Informationen beim Clienten, d.h. auf dem Rechner des Lernenden abzuspeichern. Dies geschieht mit sog. Cookies. Will man mit der Lernkarteifunktion arbeiten, muss man die Funktion "Cookies akzeptieren" in seinem Browser aktivieren.



Computerlernkartei

Nach dem ersten Aufruf der Internetseite meldet das Programm, dass es noch kein Cookie gibt und fragt um die Erlaubnis ein solches anzulegen. (N.B.: Wer jetzt Angst bekommt, kann hier schon die Modemverbindung ins Internet für immer unterbrechen - und offline weiterarbeiten.) Nach dem Drücken des Ja-Knopfes und der Rückmeldung, dass ein Cookie gebacken ist, sollte man den "Aktualisieren"- bzw. "Reload"-Button seines Browsers betätigen.

Nunmehr erscheint die Information, dass es ein Cookie gibt und dass sich alle Vokabeln der 1. Lektion im Karteikasten (d.h. im Cookie) befinden. Zudem wird die Gesamtzahl der Vokabeln im Kasten und die aktuell zu bearbeitende Anzahl angezeigt. Beantwortet man die Frage, ob die nächste Lektion dazugeladen werden soll mit "Nein", beginnt die Abfrage. Sie endet mit der Meldung "Schluss für heute". Zu diesem Zeitpunkt wird in das Cookie geschrieben, welche Vokabeln in welchen Karteikasten einsortiert werden und welche Vokabeln an welchem Tag wieder abgefragt werden. Beendet man das Programm vorher, wird nichts ins Cookie geschrieben. Es ist so, als hätte man die in dieser Sitzung getesteten Vokabeln überhaupt nicht bearbeitet.

Hat man zu diesem Zeitpunkt immer noch Lust weiter zu lernen und gibt es noch neue Vokabeln der Folgelektionen, die noch nicht in der Lernkartei enthalten sind, dann betätige man nochmals den "Aktualisieren"- bzw. "Reload"-Button. Es wird dann angezeigt, dass heute keine Vokabel mehr zu lernen ist. Man kann nun die Vokabeln der nächsten Lektion in die Kartei aufnehmen, indem man den "Ja"-Knopf drückt. Zur Bearbeitung muss anschließend der "Aktualisieren"- bzw. "Reload"-Button des Browsers betätigt werden.

Ruft man am Folgetag wiederum die Seite auf - Tägliches Üben ist die Grundidee des Karteikartenlernens! - wird anhand der im Cookie gespeicherten Information und der automatischen Datumsfunktion des Computers geprüft, welche Vokabeln an diesem Tag zu lernen sind. Ihre Anzahl wird zu Beginn der Sitzung angezeigt. Ihre Auswahl in der Sitzung erfolgt automatisch. Am Ende der Sitzung bei der Meldung "Schluss für heute" werden Informationen wiederum im Cookie abgespeichert.

Kommen keine neuen Lektionen auf dem Server hinzu, kann immer "offline" gearbeitet werden! Es ist keine Internetverbindung notwendig!

Für die automatische Lernkartei ist es jedoch erforderlich, dass ein Cookie vorhanden ist. Haben Sie die Funktion "Cookie akzeptien" in Ihrem Browser deaktiviert, funktioniert die Lernkartei nicht. Löschen Sie das Cookie mit der Browserfunktion "Cookie löschen", sind alle Informationen verloren! Am untersten Ende der "Hallo"-Seite befindet sich im übrigen eine manuelle Funktion, um die Cookies zu löschen, sinnvoll, wenn man nochmals ganz von vorne beginnen möchte.

Gleichfalls bedeutet die Cookieabhängigkeit, dass die Lernkartei immer auf dem gleichen Rechner betrieben werden muss. In beschränktem Maße lassen sich zwar die Cookies des Internet Explorers portieren, da sie einzeln im Cookie-Verzeichnis abgelegt werden. Bei den Netscape/Mozilla Browsern werden alle Cookies dagegen in einer einzigen Datei gespeichert, die in der Regel kaum zu portieren ist.



Z U R ü C K




© 2004 Reinhold Greisbach (Institut für Phonetik) / Yahaya Ahmed (Institut für afrikanische Sprachwissenschaften)
JWG-Universität Frankfurt am Main