Beschreibung der Phoneme

Vokale

[ i ]
Lippen spaltförmig auseinander gezogen bei mittelgroßer Öffnung;
die Vorderzunge ist gegen das vordere Palatum gehoben, ohne es zu berühren.
Mittelwert zwischen Mitte und Miete.

[ e ]
zurückgezogene, zugleich seitlich auseinander gezogene Lippenstellung.
Vorderzunge ist nur leicht gegen das vordere Palatum gehoben, etwa: Bett.

[ ɑ ]
Lippen weit geöffnet, leicht seitlich auseinander gezogen. Zunge in tiefster Position.
Die Hinterzunge ist schwach in Richtung des hinteren Velums gehoben, etwa: Mann.

[ o ]
gerundete Lippenöffnung, die Lippen sind dabei weder vorgestreckt noch zurückgezogen sondern in Normalstellung.
Die Hinterzunge ist leicht in Richtung des hinteren Velums gehoben, etwa: Motte.

[ ɯ ]
ungerundete Lippen mit sehr geringer Öffnung, leicht seitlich auseinander gezogene Lippen. Der hintere Teil der insgesamt sehr zurückgezogenen Zunge ist gegen das mittlere Velum gehoben, ohne es zu berühren. Kein entsprechender deutscher Laut.

Langvokale

[ i: ]
gespannter gesprochen als der entsprechende Kurzvokal.

[ e: ]
Wird Orthographisch mit ei dargestellt, wird jedoch nicht als Diphthong gesprochen.
Der Lautwert unterscheidet sich kaum von dem des entsprechenden einfachen Vokals.

[ ɑ: ]
Kommt selten vor, fast nur in Interjektionen.
Der Lautwert unterscheidet sich kaum von dem des entsprechenden einfachen Vokals.

[ o: ]
der häufigste Langvokal, wird geschlossener gesprochen als das kurze /o/

[ ɯ: ]
Der Lautwert unterscheidet sich kaum von dem des entsprechenden einfachen Vokals.

Approximanten

[ w ]
Gleitlaut; gleitendes /u/, das in den nachfolgenden Vokal (nur /a/) übergeht,
etwa: (engl.) wonder

[ j ]
Gleitlaut; gleitendes /i/, das in einen nachfolgenden Vokal (/a,u,o/) übergeht,
etwa: Jugend, aber ohne die Reibung des deutschen j-Lauts.

Konsonanten

Plosive
Entsprechen in ihrem Lautwert in etwa denen des deutschen.

Frikative
Entsprechen in ihrem Lautwert in etwa denen des deutschen.
Mit folgenden Ausnahmen:

[ ʃ ]
etwa: Schimmel, aber mit weiter nach vorn geschobener Zunge

[ ʒ ]
etwa: Gelee, aber mit weiter nach vorn geschobener Zunge

Hauchlaute
[ h ]
die Lautqualität wird von dem nachfolgenden Vokal beeinflusst, da die vorderen Artikulationsorgane bereits die Artikulationsstellung des Vokals einnehmen.
Stimmlos, etwa: Haus, aber mit stärkerer Hauch-Reibung

[ ç ]
(vor /i/) Lippen in mittlerer Öffnung, zurück- und zugleich seitlich auseinander gezogen. Die Mittelzunge bildet im palatal-prävelaren Raum eine leichte Enge, die etwas größer als beim deutschen /ch/ in ich ist; mit entsprechend geringerer Reibung. Stimmlos

[ ɸ ]
Lippen leicht geöffnet, dabei zurück- und zugleich seitlich auseinander gezogen. Die Hinterzunge ist - wie bei der /u/-Artikulation - leicht gegen das vordere Velum gehoben. Stimmlos, kein entsprechender Laut im Deutschen, etwa in der Mitte zwischen Hund und Fund, d.h. Fund mit gelockerten Lippen gesprochen

Nasale
Entsprechen in ihrem Lautwert in etwa denen des deutschen.

[ Ŋ ]
(Silbenschlussnasal vor Vokalen, Halbvokalen, Zischlauten) wie [ ŋ ], doch wird der Hinterzungenverschluß etwas nach vorne geschoben und gelockert.

Liquida
[ ɾ ]
phonetisch ein Zwischenwert zwischen /r/ und /l/. Der Laut wird erzeugt durch ein einmaliges vibrationsloses Schlagen der Zungenspitze gegen den Vordergaumen. Die genaue Artikulationsstelle richtet sich nach dem nachfolgenden Vokal, am weitesten vorn liegt sie bei /i/, am weitesten zurück bei /o/. Keine Entsprechung im Deutschen, etwa wie ein Zungenspitzen-l mit etwas zurückgezogener und nach unten gedrückter Zungenspitze gesprochen





Z U R Ü C K




© 2003 Reinhold Greisbach / Dennis Zinke (Institut für Phonetik)
JWG-Universität Frankfurt am Main