Auch im Mongolischen gibt es natürlich Verben. Da aber dem Mongolischen eine vom Lateinischen stark abweichende Grammatik zugrundeliegt, besitzt das mongolische Verb keinen Infinitiv im eigenlichen Sinne. In Wörterbüchern werden die Verben stattdessen meist mit dem sog. Verbalnomen auf -x aufgelistet und sind so leicht zu erkennen. Das Verbalnomen auf -x wird in dieser Funktion dann auch oft Infinitiv genannt. Was Verbalnomen sind und welche es ansonsten noch gibt, erfahren wir später.
Verben erkennt man in mongolischen Wörterbüchern also daran, dass sie auf -x enden.. Beispiele:
Dieser Infinitiv ergibt formal sich aus dem Verbstamm, indem das -x an den Verbstamm angefügt wird. Vor dem -x muss aber, wie man sieht, immer ein Vokal stehen. Das bedeutet: Endet der Verbstamm auf einen Konsonanten, so muss ein zusätzlicher Vokal eingefügt werden. Welcher das ist, richtet sich nach den Regeln der Vokalharmonie (s.o.).
Tatsächlich wäre es besser, wenn in den Wörterbüchern statt des Verbalnomens auf -x der Verbstamm aufgelistet würde. Denn die Regeln zur Bildung aller anderer Verbalformen, wie z.B. des Imperativs, gehen vom Stamm aus. Anhand des Infinitivs weiss man dagegen nicht sofort, ob der Vokal vor dem -x zum Stamm gehört oder erst bei der Bildung des Infinitivs eingefügt wurde.
Folgende Regeln helfen in den meisten Fällen:
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